Kürzlich waren Eva und ich zusammen auf den Azoren und es hat uns dort wahnsinnig gut gefallen. Damit unsere Freunde und Fremde, die über diesen Blog stolpern, von uns lernen können, sind hier ein paar Tipps für den ultimativen Azoren Roadtrip (Mehr details gibts auch hier in meiner Berichterstattung). Zu Beginn erstmal eine kleine Videomotivation:
Wann:
Persönlich fand ich es Ende März sehr schön, aber es kommt drauf an, was für ein Klima man bevorzugt. Hier eine kleine Inspiration:
Quelle: http://www.azoren.de/klima/
Zudem kommt es darauf an, was genau man machen will. Um mit Walen, Delfinen oder Haien zu schwimmen oder tauchen, sollte man zwischen April und September kommen (aber informiert euch vorher nochmal genau auf der Website des jeweiligen Veranstalters). Gewöhnliche Delfine wohnen dort ganzjährig. Wale sind nur auf der Durchreise. Viele Websiten sagen, Mai bis Oktober. Das ist entweder Schwachsinn oder nicht generalisierbar. Unser Guide und eine Naturdoku meinten jedoch, dass die Wale eher im Frühjahr und Herbst wandern. Deshalb haben wir Ende März auch Orkas gesehen. Es gibt zwar zu keiner Jahreszeit eine Garantie Wale zu sehen, jedoch gibt es immerhin von Ocean Emotion die Garantie überhaupt Meeressäuger zu sehen und ansonsten den Auflug zu Wiederholen.
Wo:
Die Azoren sind ein Archipel aus neun Inseln. Ich habe nur zwei besucht: Sao Miguel und Terceira. Im Sommer kann man leicht die Fähre zwischen den zentralsten Inseln nehmen. Zur Nebensaison muss man sich auf ein Propellerflugzeug verlassen. Sao Miguel ist so oder so ein Muss für jeden Azorenbesuch, da es die größte und somit vermutlich vielseitigste Insel ist.
Quelle: http://www.azoren-links.de/thema/azoren-karte
Im speziellen haben wir für das Wo auch nochmal ein paar Lieblings-AirBnBs:
In der Nähe von Nordeste, Sao Miguel
In Angra do Heroismo, Terceira
Wie lange:
Für einen Roadtrip um ganz Sao Miguel waren 7 Tage genau richtig für uns. Die Fahrzeiten sind ohnehin sehr gering, man kann eine Inselumrundung in 4-5h schaffen.
Auf Terceira waren uns 4 Tage ebenfalls mehr als genug.
Was einpacken:
- Schnelltrocknendes ALLES. Die Luftfeuchtigkeit beträgt gefühlte 1000% (zumindest im März) und es regnet unvorhersehbar oft. Wenn also ein Handtuch z.B. nicht schnelltrocknend ist, ist es nicht trocknend.
- Trinkflasche mit Wasserfilter. Dies ist besonders wichtig für die Menschen unter uns, die unsere Erde gerne mögen und jene die ohne Mietwagen auf der Insel auskommen. Das Leitungswasser kann man eigentlich trinken, es schmeckt jedoch widerlich nach Chlor. Wer also keine Wasserkanister kaufen will, nimmt eine Flasche mit Filter mit. (Empfehlungen sind sehr willkommen)
- Regen- und winddichte Kleidung. Wie auch sonst überall in meeresnähe ändert sich das Wetter schnell. Die Azoren sind sogar dafür bekannt, vier Jahreszeiten an einem Tag zu bieten.
- Sonnencreme. Zu jeder Jahreszeit.
- Etwas warmes. In einigen Unterkünften hatten wir lediglich Laken als Decken. Im März in einem alten Gebäude ist das etwas frisch.
Was tun (Sao Miguel):
Ein Auto mieten ist eine großartige Idee, aber denkt daran, kleiner ist hier immer besser, da die Straßen teilweise wirklich extrem eng sind. Denkt an die engste Straße hier in Deutschland die ihr kennt. Das ist auf den Azoren vermutlich noch eine zweispurige Straße auf der auch große Busse verkehren.
- Schöne schwarze Strände, z.B.
den Praia das Milicias in der Nähe von Ponta Delgada. Praia Santa Barbara (bei Google Maps als Azores Surf School) bei Ribeira Grande/Rabo de Peixe. Praia de Mosteiros im Westen der Insel. (Wenn es nicht Praia heißt, ist es vermutlich kein Strand sondern a) Felsen oder b) Klippen.)
Einen ganzen Tag im Terra Nostra Park in Furnas verbringen. Die Pflanzen im botanischen Garten sind unheimlich schön und in den Thermalbädern kann man sich gut entspannen, nachdem man den ganzen Tag umher gelaufen ist, also unbedingt Schwimmsachen einpacken. Achtung, wenn ihr aus den Vulkanjacuzzis aufsteht, die Dinger sind so warm, dass euch vermutlich schwindelig wird.
- Im Terra Nostra Park selbst, darf man zwar nicht essen, aber um die Ecke gibt es einige kleine Restaurants und Imbissbuden, oder bringt euch ein Picnic mit. Das Ticket gilt für den ganzen Tag, also könnt ihr das Gelände verlassen und später erneut betreten.
In Furnas auch noch der Miradouro do Pico do Ferro um einen schönen Blick über Furnas und die Fumarolas da Lagoa das Furnas, dort kommt Schwefeldampf aus dem Boden…und ein Haufen Katzen liegt auf dem Boden und wärmt sich daran.
- Seid vor Touristen in Reisebussen auf der Hut und steht lieber etwas früher auf als üblich im Urlaub.
Wenn ihr beim Salto do Prego halten solltet…wandert am ersten Wasserfall vorbei und noch viel weiter, dann kommt ihr nämlich zu dem großen Wasserfall in dem man auch baden kann…uns ist das leider erst später aufgefallen.
- Wandern. Hier findet ihr alle Routen zum Runterladen: http://trails.visitazores.com/en/trails-azores
- Speziell die Wanderung PR 21 SMI ist wirklich schön und bietet viele Wasserfälle unter anderem einem doppelten Wasserfall und eine blaue Lagune. Wir haben die Wanderung jedoch am Ende (westlichster Punkt der Route, bei Google Maps Miradouro do Salto da Farinha)
begonnen, weil es sowohl näher am ersten Wasserfall war und auch ein Parkplatz eingezeichnet ist. Beachtet jedoch, dass die Route sehr anstrengend ist und nur Chuck Norris diese Wanderung in den angegebenen 2h schafft. (Gut, wir haben auch oft für Fotos angehalten.) Also nehmt ausreichend Wasser mit. Außerdem ist das ganze KEIN Rundwanderweg…also müsst ihr noch irgendwie zurück zum Auto…zwischen 4 und 3 bzw. 2 dem Poco Azul kommt eine Straße, wir sind nur bis 2 gegangen und auf dem Rückweg den Schildern in die entgegengesetzte Richtung bis zur Straße gefolgt. Von da an sind wir dann nach rechts zurück bis zur Abzweigung zum Parkplatz gelaufen…aber keine Sorge, dort oben hast du auch weider empfang und kannst es notfalls googlen.
- Speziell die Wanderung PR 21 SMI ist wirklich schön und bietet viele Wasserfälle unter anderem einem doppelten Wasserfall und eine blaue Lagune. Wir haben die Wanderung jedoch am Ende (westlichster Punkt der Route, bei Google Maps Miradouro do Salto da Farinha)
Das Naturzentrum Caldeira Velha ist ein weiteres Thermalbad, jedoch gibt es hier zusätzlich zu den 39°C warmen Thermalpools noch ein Becken mit einem Wasserfall. Ein echtes Erlebnis und glorreiche Fotomöglichkeit.
- Durch das verschlafene Stadtzentrum Ribeira Grande oder einer anderen x-beliebigen azorischen Kleinstadt schlendern.
Das zerfallene Monte Palace Hotel beim Miradouro da Vista do Rei und packt wasserfestes Schuhwerk ein, dort Regnet es so etwa 90% des Jahres und der Hotelboden besteht aus siffigem Teppich und wahlweise 1-2cm tiefem Wasser auf Beton.
Spaziergang zum Postkartenmotiv auf Sete Cidades vom Lagoa do Canario aus. Hier muss dazu gesagt werden, dass man beim Lagoa do Canario den Weg bis zu einem Parkplatz fahren kann. Wenn man dort parkt, sind es nicht einmal 15 Minuten, bis man das Postkartenmotiv erreicht hat. Es ist zwar schön dort, aber dort sind auch viele Touristen (wir mussten ewig warten, bis wir das Foto ohne Menschen hingekriegt haben) und es gibt auch andere schöne Aussichtspunkte.
- Wenn man zum Beispiel zu diesem Parkplatz fährt und dann dem Wanderpfad den Berg hinauf folgt, hat man einen extrem windigen Ausblick, aber man sieht das südliche und nördliche Ende von Sao Miguel. Wir sind damals nur zum höchsten Punkt gewandert und auf dem Rückweg dann über die erste Wiese nach dem Abgrund rechts, zu dem Postkartenmotiv gewandert. Zurück sind wir von dort dann an der Straße entlang.
- Wenn man zum Beispiel zu diesem Parkplatz fährt und dann dem Wanderpfad den Berg hinauf folgt, hat man einen extrem windigen Ausblick, aber man sieht das südliche und nördliche Ende von Sao Miguel. Wir sind damals nur zum höchsten Punkt gewandert und auf dem Rückweg dann über die erste Wiese nach dem Abgrund rechts, zu dem Postkartenmotiv gewandert. Zurück sind wir von dort dann an der Straße entlang.
Was nicht tun(Sao Miguel):
- Nicht zu sehr auf Google Maps vertrauen. Einige der eingezeichneten Straßen sehen auf der Karte normal aus, aber in der Realität sind sie nur gerade so befahrbar…mit viel Mut und PS. Vermeide z.B.: Die Straße zum Farol do Arnel in Nordeste. Die Straße zum Praia do Lombo Gordo. Die Straße zu Punkt 1 der Wanderung PR 21 SMI.
- In Furnas lohnt sich das Hot Spring Pool Dona Beija Spa nicht. Im Terra Nostra Park hat man das gleiche Erlebnis, nur mit weniger Menschen und mehr Natur.
Was tun (Terceira):
- Wanderung zum Monte Brazil vor Angra do Heroismo, von dort hat man einen guten Überblick über Angra do Heroismo und auch das Meer, an guten Tagen kann man wirklich weit sehen und sieht vielleicht sogar die Spitze von Pico.
- Es gibt noch viel mehr schöne Wanderungen auf Terceira, hierfür lässt du dich am besten in der Touristeninfo beraten, hier wird dir erklärt, welchen Bus du zum Beginn welcher Route nehmen kannst. (Busse fahren hier wie auf dem Land in Deutschland, eher unter der Woche.)
- Whalewatching mit Ocean Emotion. Auf der Website wird empfohlen den frühstmöglichen Termin zu buchen, damit man, wenn nichts gesehen wurde, erneut zu einem späteren Termin aufs Meer fahren kann. Wir empfehlen dies auch, da unser Termin aufgrund von schlechtem Wetter nach hinten verschoben wurde. Seid am besten früher am Treffpunkt als der Rest der Meute, so habt ihr vielleicht die Chance auf das kleine Boot, welches ein bisschen eher Losfährt, weil nicht auf so viele Leute gewartet werden muss. Dies hat den Vorteil, dass ihr immer zuerst bei den Sichtungen ankommt und nicht auf jedem Foto im Hintergrund andere Touristenboote habt. Ocean Emotion empfehlen wir speziell, weil wir eine gute Erfahrung gemacht haben. Das Boot war klein und sobald drei oder vier Boote um einen Gruppe von Orkas versammelt waren, sind wir weiter gefahren, um den Tieren Stress zu ersparen.
Die zwei Vulkanischen Hölen: die Weihnachtshöhle, die Algar do Carvão. Wir haben eine Tour mit Aguiatur gemacht.
Ein paar schönere Dampffelder mit Ziegen statt Katzen gibt es hier auch. Die Furnas do Enxofre haben wir ebenfalls in der Tour mit Aguiatur enthalten.
Was nicht tun (Terceira):
- Von Angra do Heroismo lohnt es sich nicht, nach Westen am Meer entlang zu wandern. In der Touristeninfo wurde uns das empfohlen. Jedoch ist der Weg nur für den Gänsemarsch geeignet und teilweise läuft man entweder auf der Straße oder der Mauer, die die Straße vom Steinstrand trennt.
- Am Wochenende mit dem Bus Angra verlassen. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit.
Was essen:
- regionale Ananas
- regionale Bananen
- regionales süßes Brot und Brötchen (Backtheke im Supermarkt)
- regionales Gebäck wie Kekse (Backtheke im Supermarkt)
Der ultimative Roadtrip auf Sao Miguel auf Google Maps:
Teil 1: https://goo.gl/maps/tNahGMYw2m92
Teil 2: https://goo.gl/maps/KAVErBwU8bw