Vom Cap Blanc Nez ging es die Küste entlang weiter nach Westen. Auch hier kann man teilweise noch was von England sehen. Desto tiefer es in die Normandie geht, umso schöner wird auch wieder die Landschaft und die Strände. Die klotzigen Strandhotels weichen niedlichen alten Baurenhäusern und Bunkern.
Mal was ganz anderes. In einer Stadt haben wir abends beim Nachtpipi (Nox’s Pipi, nicht meins) einen Basstölpel gesehen, der sich auf dem Basketballplatz geputzt hat. Am nächsten Morgen war der vermutlich selbe große Vogel immernoch da. Da macht man sich als Tierschützerin schon Sorgen…aber als französisch Niete kann man da auch nichts tun. Eine alte Frau hat den Vogel ebenfalls bemerkt und die Polizei gerufen, die jedoch nie kam. Ich hab Tiffy umgeparkt um den Vogel, den ich Buzz getauft habe, zu beobachten. Dann passierte etwas wahrlich bewundernswertes, ein Auto mit einer jungen Frau und ihrer vermutlich Mutter kam an und kreiste den Parkplatz einmal. Dann sprang die junge Frau aus dem Auto und ging direkt auf den Vogel zu. Sie hat ihn ein paar mal nach ihr schnappen lassen und dann den Schnabel gesichert und mit dem andern Arm den großen Vogel schwupps hochgehoben und vor ihrem Bauch getragen, damit er sie nicht vollkackt. Ich bin schnell aus Tiffy gesprungen, als ich gesehn hab, dass Mutti die Autotür nicht richtig aufmachen konnte von drinnen. Und weg war der Vogel, hoffentlich wurde er zur nahegelegenen Vogelaufzuchttstation gebracht, bei der meine Freundin Clem keinen erreicht hat. Leider fehlten mir jegliche Worte um nachzufragen, wo sie ihn hinbringen.
Nach der Aufregung um den Vogel ging es weiter zum Strand der Seehunde, wo ich mich mit Tanja verabredet hatte. Tanja kam gerade aus Irland zurück wo sie mit ihrem Partner und deren zwei Katzen gereist ist. Sie fährt das alte Wohnmobil nach Hause nach Holland und ihr Partner segelt ihr Segelboot über den Kanal zurück. Wir haben uns super gut verstanden und haben viele gemeinsame Themen auf den langen Spaziergängen gefunden. Das war echt schön.

Von dort ging es dann etwas zickzack durch die Normandie. Und Nox und ich waren in den letzten Tagen hauptsächlich an schönen Steilküsten wandern und haben die Kulturturisten ignoriert, die sich die Bunker angesehen haben. Die Natur ist definitiv schöner.

Wir haben auch an ein paar coolen Orten übernachtet, wie auf einem Weingut, direkt hinter den Dünen am Strand und auf einem anderen Bauernhof. Die Gelegenheit bei den Dünen gestern hab ich auch prompt genutzt und nachdem die Sonne und die Hitze von meine Laptop (ich hab einen Podcast aufgezeichnet) mich förmlich gebacken hatte, bin ich zur abkühlung schnell ins Meer gesprungen. Es war kalt, aber eine sehr willkommene kurze Abkühlung.

Liebe Grüße aus der Normandie